iPhone-Hersteller Foxconn nimmt E-Auto-Markt ins Visier
8. Juni 2023Das in Taiwan ansässige Unternehmen Foxconn, vielen bekannt als Hersteller von Apples iPhone, zeigte kürzlich bei einer Veranstaltung in Taipei zwei neue E-Autos. Foxconn, offiziell als Hon Hai Technology Group geführt, möchte bis 2025 rund 5 Prozent aller weltweit verkauften E-Auto herstellen, sagte Vorsitzender Liu Young-way bei der Veranstaltung. Sein ehrgeiziges Ziel für die Zukunft seien 40 bis 45 Prozent Marktanteil bei E-Autos, ein ähnlicher Wert, den Foxconn derzeit für Computer und Smartphones hält. Wie bei den Elektronikprodukten plant Foxconn auch für E-Autos keine eigene Marke oder eigenen Vertrieb einzuführen. Stattdessen sollen die E-Autos im Auftrag anderer Hersteller gebaut werden, ähnlich wie die europäische Magna-Steyr Fahrzeuge für etablierte Autohersteller wie Mercedes, BMW und Jaguar produziert. Die beidem bei der Veranstaltung vorgestellten Foxconn-E-Autos sollen lediglich den Entwicklungsstand und die Fertigungskompetenz von Foxconn demonstrieren.
In den USA begann Foxconn kürzlich mit der Produktion eines elektrischen Pickups in Lordstown, Bundesstaat Ohio. In der Fabrik stellte GM vorher Kleinwagen mit Verbrennungsmotor her. GM verkaufte das Werk 2019 an das Start-up Lordstown Motors, die zunächst selbst planten, dort elektrische Pickups herzustellen. Anfang des Jahres übernahm dann Foxconn die Fabrik und vereinbarte mit Lordstown Motors, ab September dort den elektrischen Pickup im Auftrag zu fertigen. Die ersten Auslieferungen des Endurance genannten E-Pickups sollen noch in diesem Jahr erfolgen.
Des Weiteren hat Foxconn eine Vereinbarung mit Fisker Inc. abgeschlossen, deren elektrischen Kleinwagen Pear auch im Werk Lordstown zu fertigen. Indi EV, ein weiteres Start-up aus Kalifornien, lässt sein erstes E-Auto Indi One ebenfalls von Foxconn produzieren. Neben Fahrzeugen wurde Foxconn auch beauftragt, den elektrischen Traktor Monarch MK-V in seinem Werk zu fertigen. Laut CNN Business ist es unklar, wie viel Foxconn Know-how in den jeweiligen Fahrzeugen steckt. Ein Sprecher von Fisker sagte hierzu, dass sich im E-Auto Pear einige Komponenten oder Teile der Software von Foxconn befinden, das Design des Fahrzeugs aber aus der Hand von Fisker-Vorstand Henrik Fisker stamme. Beim Lordstown Endurance Pickup werden laut einem Sprecher überhaupt keine Foxconn-Komponenten verbaut. Dennoch haben die beiden Unternehmen vereinbart, dass zukünftige Fahrzeugentwicklungen auf der Technologie von Foxconn basieren.
Hingegen hat Foxconn für den heimischen Markt bereits ein E-Auto für den Verkauf vorbereitet. Der Model-C-Prototyp soll als Luxgen N7 auf den Markt kommen und die Auslieferungen laut Foxconn in der zweiten Jahreshälfte 2023 beginnen. Der Mutterkonzern von Luxgen, die Yulon Gruppe, gründete 2021 ein Jointventure mit Foxconn. Das „Foxtron“ genannte Unternehmen beschäftigt sich mit der Entwicklung und Herstellung von E-Autos. Neben dem Model C, ein Siebensitzer-Crossover-SUV, besteht das Foxconn-Portfolio aus dem Kompakt-SUV Model B, der Limousine Model E sowie dem Allrad-Pickup Model V. Das Model B und Model E wurde vom bekannten italienischen Designbüro Pininfarina entworfen, das unter anderem auch mit dem vietnamesischen Autohersteller VinFast zusammenarbeitet. Während die Vinfast Modelle VF8 und VF9 bereits in Europa vorbestellt werden können, ist noch offen, wann und unter welcher Marke die Foxconn-Fahrzeuge außerhalb von China erhältlich sein werden.
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